Umtausch und Rückgabe von Laufschuhen
Immer wieder kommt es vor, dass Mensch und Schuh nicht zusammenfinden und die Frage im Raum steht, was passiert nun mit dem gekauften Schuh. Lassen Sie mich dazu einige Gedanken äußern:
Während des Kaufvorganges versuchen wir unser Wissen und unsere Erfahrungen in die Entscheidungsvorlage, meist zwei oder drei Schuhvorschläge, einfließen zu lassen. Sie treffen jedoch Ihre Kaufentscheidung eigenverantwortlich mit der Aufgabe, sich und dem neuen Schuh eine Eingewöhnungszeit zuzustehen. Als Faustregeln dabei gelten:
- Neue Schuhe grundsätzlich zuerst in der Wohnung beziehungsweise auf sauberem Untergrund eintragen. So können Sie die Paßform und Größe vom Schuh bei verschiedenen Tageszeiten antesten und unter Umständen einen Größentausch im Laufladen vornehmen. Dazu darf der Schuh aber keine Gebrauchsspuren aufweisen. Auch ein Laufband eignet sich für diesen ersten Schritt.
- Neue Laufschuhe werden grundsätzlich über einen Zeitraum von mehreren Wochen parallel mit den alten “Tretern“ getragen. So finden Sie neben bewährten Trageeigenschaften zunehmend neue Reize vor, auf die Sie sich jedoch erst einstellen müssen. Es ist deshalb wichtig, die neuen Reize auf Sehnen, Bänder und Muskulatur genau zu dosieren, sprich einen Überreiz zu vermeiden. Daher wechseln Sie im Training ständig zwischen alt und neu!
- Nach dem Eintragen zu Hause oder auf dem Band zieht man die neuen Schuhe zuerst auf kürzeren Laufstrecken, beim Stadtspaziergang an, um Zwischensohle und Schaft einzulaufen. Manche Sohlen adaptieren sich auf den Laufstil, werden noch runder und abrollfreudiger. Nur braucht es dafür Zeit, mindestens mehrere Wochen.
- Die Laufstrecken mit dem neuen Schuh werden dann länger, man könnte damit auch schneller laufen. Die alten Schuhe werden nur noch seltener angezogen, vor allem aber für kurze, überschaubare Trainingseinheiten unterhalb der muskulären Ermüdungsphase.
- Insbesondere die anfänglich festen Zwischensohlen der Fa. Lunge aus geschnittenem EVA erfordern eine längere Eingewöhnungsphase. Da sind 100 – 150 km oder ein bis zwei Monate keine Seltenheit. Erst dann entfaltet dieser Schuhtyp seine eigentliche Paßform und funktionelle Wertigkeit. Was am Anfang steif und klobig wirkt, wird später rund, soft und vor allem langlebig!
Sie sehen, der Schuhkauf, das Umstellen von Alt auf Neu ist kein „Schnellschuss“! Geben Sie sich und uns die notwendige Zeit dafür. Wir schlagen Ihnen vor, uns bei Unstimmigkeiten mit dem neuen Schuh sofort zu konsultieren. Ein Größentausch kann bei sauberem Schuh ohne Probleme kurzfristig erfolgen. Grundsätzlich halten wir die Informationen zum Schuh, zu den erkennbaren Problemen und evtl. Lösungsansätzen in unserer Kundenkartei fest. Damit können wir später, nach absolvierter Eingewöhnungszeit, darauf zurückgreifen. Jedoch sollte Ihnen nunmehr deutlich werden, dass manchmal Wochen oder Monate vergehen (können / müssen), bis Mensch und Schuh zueinanderfinden.
Auch die nach dem Schuhkauf plötzlich auftretenden, muskuläre Probleme, die mit dem alten Schuh unbekannt waren, sind unter Umständen auf temporäre Umstellungsprozesse zurückzuführen. Fragen Sie dazu auch unsere Physiotherapeuten Christian und Sina, die Ihnen gerne anatomische resp. biomechanische Zusammenhänge zum besseren Verständnis erläutern.
Sollten zum Schluss alle (Eintrage)Versuche scheitern, behalten wir uns eine Kulanzentscheidung zum Umtausch vor. Unter Umständen werden wir Ihnen den bisherigen Nutzungszeitraum des Schuhs in Rechnung stellen resp. den Restbetrag als Gutschrift beim Neukauf / Umtausch anrechnen. Was wir jedoch grundsätzlich ablehnen, sind sogenannte „Schnellschüsse“, wo neue Schuhe zu weit, zu schnell und damit vor allem undifferenziert eingetragen wurden. Diese individuellen, trainingsmethodischen Fehler können uns letztendlich nicht angelastet werden.
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